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Wenn Otto Schenk diese Woche als Hauptdarsteller von „Schon wieder Sonntag“ auf der Bühne seiner ihm so vertrauten Kammerspiele steht, wird einmal mehr klar: Von Ruhestand ist dieser Universalkünstler ungefähr so weit entfernt wie der Teilnehmer eines Karaoke-Wettbewerbs von der Wiener Staatsoper. Auch dieses übrigens ein Haus, zu dem Schenk eine besondere Verbindung hat und an dem er seit über einem halben Jahrhundert immer wieder erfolgreich inszenierte.

Kaum zu glauben, dass der Mann, der in unzähligen Theater-, Kabarett- und Filmauftritten als begnadeter Komödiant und Menschendarsteller brilliert hat, demnächst sein 85. Lebensjahr vollendet. Und obwohl es erst im Juni so weit ist, versammelte sich um Schenk bereits am vergangenen Samstag, den 18. April, eine handverlesene Freundesschar im Casino Wien auf der Kärntner Straße.

Casinodirektor Reinhard Deiring lud zunächst zu einem Sektempfang im noblen neuen Casino Restaurant CUISINO, wo sich der Abend mit einem mehrgängigen Menü auch gut gelaunt fortsetzte. Die Gästeliste spiegelte die Musik- und im speziellen die Opernleidenschaft des Jubilars wieder: Ildikó Raimondi und Clemens Unterrainer, zwei feste Größen an der Wiener Staatsoper, feierten ebenfalls mit und gaben zum Anschnitt der Geburtstagstorte ein Ständchen zum Besten.

Die Geburtstagstorte wurde von Otto Schenk gemeinsam mit Yvonne Jurmann angeschnitten, die im Juni 90 wird. Sie ist die Witwe von Walter Jurmann, der nach seiner Emigration in den 30er-Jahren in Hollywood zum erfolgreichen Filmkomponisten aufstieg. Seine bleibendsten Hits sind wohl „San Francisco“ und der von den Comedian Harmonists bekannt gemachte Schlager „Veronika, der Lenz ist da“.

Dem Casino hat Otto Schenk auch früher schon gerne einen Besuch abgestattet. Noch zu Schilling-Zeiten schaute er während der Salzburger Festspiele mit seinem Schauspielkollegen Hannes Siegl gerne im Casino Salzburg vorbei. Am Roulettetisch setzten die beiden laut Schenk jeweils 20 Schilling auf Rot bzw. Schwarz und der Gewinner lud den jeweils anderen zum Abendessen ein. Bei wem die Kosten für die Zeche öfter hängen blieben, ist allerdings nicht überliefert.

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