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Der Literaturpreis von Casinos Austria wird zwischen Lydia Haider, Barbi Markovic und Katharina Winkler vergeben.

Im 7. Jahr seines Bestehens setzt sich bei dem mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis die weibliche Dominanz fort. Wie im Vorjahr steht schon vor der Preisverleihung am Donnerstag, den 27. Oktober 2016 fest: Es wird eine neue Alpha-Preisträgerin geben. Denn erneut haben es ausschließlich weibliche Schriftstellertalente ins Finale der besten Drei geschafft.

Ein weiteres Vorzeichen, unter dem der Alpha 2016 steht, ist besonders erfreulich: Es gibt viel neue Literatur aus Österreich. Die neun Werke umfassende Shortlist besteht mehrheitlich aus Erstlingsromanen. Drei dieser neun Bücher wurden von der Alpha-Fachjury nun für das Finale ausgewählt: „Kongregation“ von Lydia Haider, „Superheldinnen“ von Barbi Markovic und „Blauschmuck“ von Katharina Winkler.

Die Oberösterreicherin Lydia Haider hat mit „Kongregation“ ein wuchtiges Romandebüt vorgelegt. Die Geschichte um eine Gruppe junger Leute, die sich gegen die Bräuche und Konventionen in ihrem Dorf auflehnen, ist trotz der Fülle an gewaltsamen Todesfällen weit mehr als ein österreichischer Provinzthriller. Die in Wien lebende Autorin liefert eine brutale Gesellschaftsanalyse mit biblischen Anklängen, die von ihr verwendete Sprache weckt Assoziationen an das Alte Testament wie auch an Thomas Bernhard.

„Superheldinnen“ hat die gebürtige Belgraderin Barbi Markovic ihren zweiten Roman genannt. Der Titel ist dabei ebenso sarkastisch wie der Erzählstil der seit 2009 in Wien lebenden Literatin. Denn ihre Superheldinnen sind drei Frauen, die sich den Anforderungen des Großstadtlebens zwischen Künstlertum und Prekariat stellen müssen. Markovic hat eine bittere Satire geschaffen, die aber voll von verspieltem Witz und beißendem Spott ist – ein nach Kritikeransicht „im besten Sinn eigenartiges Buch“.

Die in Berlin lebende Wienerin Katharina Winkler ist mit ihrem Erstlingsroman „Blauschmuck“ Anwärterin für den Alpha 2016. Der freundlich klingende Romantitel erweist sich als Täuschung. Denn mit Blauschmuck sind nichts anderes als die blauen Flecken gemeint, die die junge Kurdin Filiz schon in ihrem patriarchalisch geprägten Elternhaus und erst recht in ihrer Ehe mit Yunus bezieht. Die beklemmende Leidensgeschichte zeigt aber darüber hinaus auch auf, welches gesellschaftliche Potenzial in Aufklärung und Integration liegt.

Die Alpha-Gewinnerin 2016 zu küren obliegt nun der Fachjury, bestehend aus Schriftsteller Paulus Hochgatterer als Vorsitzendem, „Profil“-Kulturredakteurin Karin Cerny, Musiker und Autor Ernst Molden sowie Christian Jahl, Leiter der Hauptbücherei Wien.

Bei der feierlichen Literaturgala am 27. Oktober im Studio 44 wird die neue Preisträgerin den Alpha aus den Händen von BM Thomas Drozda entgegennehmen. 57 Werke wurden heuer eingereicht, eine Steigerung gegenüber dem vergangenen Jahr. Für den Initiator des Preises, Casinos Austria Vorstandsdirektor Dietmar Hoscher, eine weitere Bestätigung für den eingeschlagenen Weg: „Wir haben in Österreich viele literarische Talente, denen wir mit dem Alpha eine gute Plattform bieten, um ihre Werke zu präsentieren.“

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