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Zum Start des Donauinselfests widmete sich der Casinos Austria Kulturtalk dem Zustand der heimischen Popmusik.

Beim Eurovisions Song Contest schnitt Österreich ganz gut ab, Formationen wie „Wanda“, „Bilderbuch“ oder „Seiler und Speer“ machen international Furore. Allem Anschein nach ist die österreichische Musikszene im Aufwind.

Dahinter steckt mehr als ein kurzfristiger Hype, derzeit haben tatsächlich ungewöhnlich viele Bands sowie Sängerinnen und Sänger das Potenzial, zumindest in Europa zu reüssieren. Darüber war sich eine hochkarätige Diskussionsrunde beim „Casinos Austria Kulturtalk“ am 1. Juni auf der Summerstage in Wien einig.

Unter der Moderation von Musikerin und TV-Gastgeberin Birgit Denk diskutierten die Kultursprecherin der SPÖ Elisabeth Hakel, die Kunstschaffenden Virginia Ernst und Ewald Pfleger, der Musikverleger Walter Gröbchen, der Geschäftsführer von inc music Hannes Tschürtz, der Projektleiter des Donauinselfests Thomas Waldner sowie Casinos Austria Vorstandsdirektor und Musikjournalist Dietmar Hoscher.

„Die jungen österreichischen Musik-Acts verstehen es gut, die bunter gewordene Popmusikszene in Europa für sich zu nutzen“, meinte etwa Virginia Ernst, die derzeit gerade mit „If not tonight“ die Charts stürmt. Österreichische Bands spielen auf Festivals von Norwegen bis Spanien und machen sich damit dem dortigen Publikum bekannt, „wahrscheinlich ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis wir irgendwo in einem anderen Land in den Charts auftauchen.“

Kulturpolitikerin Hakel verwies darauf, dass die Österreichische Popmusik, „die immer schon gut war, jetzt auch im Radio zu hören ist“ und zeigte sich überzeugt, dass die Mindestquote von 15% österreichischer Musik, zu der sich der ORF verpflichtet hat, eine sinnvolle kulturpolitische Maßnahme war.

International kann das Etikett „Made in Austria“ sowohl hilfreich als auch nachteilig sein. So sind der weltweiten Verbreitung von Songs, die stark von der Wirkung der wienerischen oder einer anderen österreichischen Mundart leben, natürliche Grenzen gesetzt. Andererseits hat Österreich als Musikland einen Ruf, der bis in die Popmusik hinein wirkt. Moderatorin Denk zählte exemplarisch Bands auf, die im Ausland bereits bekannter sind als in ihrer österreichischen Heimat, etwa „Sohn“, „White Miles“ oder „HVOB“.

Casinos Austria Vorstand Dietmar Hoscher verwies in diesem Zusammenhang auf die Casinos Austria Music Line, die Förderschiene, mit der gezielt österreichische Musik abseits des Mainstreams unterstützt wird. „Wir sehen diese Tätigkeit als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung“, betonte Hoscher, „Ziel ist es, die Vielfalt zu fördern und kreatives Schaffen zu ermöglichen.“ Doch geraten Unternehmen, die ihr Sponsoring als Teil der CSR organisieren, rasch in ein mögliches Dilemma, wenn sie als Sponsoren medial nicht genannt werden. „Damit hat jedes Sponsoring abseits des Mainstreams von vornherein einen schweren Stand. Wenn aber nur noch die großen Events unterstützt werden, geht das auf Kosten der kulturellen Vielfalt.“

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