Wer noch einmal durch das eindrucksvolle Säulenportal des Kurhauses schreiten und in den „alten“ Spielbank-Sälen sein Glück versuchen möchte, sollte sich beeilen. Denn im Neuen Kurhaus heißt es nach dem letzten Öffnungstag am 31. Mai buchstäblich „Rien ne vas plus / Nichts geht mehr“. Beim Automatenspiel im Kapuziner Karree gehen die Lichter schon einen Tag früher aus.
Ab 3. Juni werden dann beide Spielbereiche unter einem Dach am neuen Standort „Tivoli“ vereint. „Ein ganz neues, ganzheitliches Spielbank-Erlebnis auf rund 2.000 Quadratmetern“ verspricht Direktor Thomas Salinger den Besuchern. „Allein schon durch das zeitgemäße Angebot von Automaten- und Klassischem Spiel unter einem Dach wird an der Krefelder Straße eine ganz andere Atmosphäre herrschen. Wir werten beide Bereiche auf, an den Wochenenden wird etwa das elegante Französische Roulette wieder zum festen Repertoire gehören. Automatenfans können sich auf viele brandneue Geräte freuen.“
Die Spielbank Aachen zählt zu den traditionsreichsten in Deutschland und war nach dem Krieg die erste neu eröffnete Spielbank in Nordrhein-Westfalen. Viel Nostalgie und Geschichte steckt in den Sälen im Neuen Kurhaus an der Monheimsallee. Zahlreiche Anekdoten, mitunter auch skurrile, haben sich über die Jahre hier abgespielt. Etliche Prominente gaben sich hier die Ehre, etwa Gunter Sachs, Harald Juhnke, Udo Jürgens, Loriot oder Karl Lagerfeld. Die erste Roulette-Kugel warf Daliah Lavi, gemeinsam mit Curd Jürgens bei der Premiere-Feier der Spielbank.
Grund für Wehmut gibt es aber nicht, „wir freuen uns auf unseren neuen, modernen Standort und werden die Eröffnung im Juni mit unseren Gästen gebührend feiern“, so Thomas Salinger. Der Umzug wurde notwendig durch die seitens der Stadt geplanten Revitalisierungsarbeiten im Neuen Kurhaus. Wenn diese mit einem neuen Nutzungskonzept abgeschlossen sind, plant die Spielbank in einigen Jahren die Rückkehr an den Traditionsstandort. Bis dahin ist im Tivoli jeden Tag ein „Heim-Spiel“.