Die digitale Transformation der Gesellschaft erfordert einen Paradigmenwechsel in der Glücksspielpolitik. Führende Unternehmen im online Casino-Markt schließen sich zusammen, um Ansätze zu erarbeiten, den Markt in geordnete Bahnen zu lenken. Die Gesetze der “alten Welt” passen kaum noch zu den neuen, digitalen Unternehmen und deren Kunden. Orientierung an den politischen Zielen des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV), faire Wettbewerbsbedingungen und Einhaltung europäischen Rechts müssen der Maßstab für einen neuen GlüStV sein.
Auf der jährlichen Fachmesse Excellence in Gaming (EiG) in Berlin ist der DOCV als politischer Ansprechpartner in die Öffentlichkeit getreten. Führende Unternehmen aus dem online Casino-Markt haben am 25. Juli den Casinoverband in Kiel gegründet. Der DOCV vertritt Anbieter und Entwickler, die über glücksspielrechtliche Lizenzen und Erlaubnisse verfügen und einen Rahmen für seriöse Angebote anstreben, innerhalb dessen die Marktkräfte kontrolliert wirken können. Die Regeln müssen mit der Entwicklung des Internets Schritt halten können und das tatsächliche Verhalten der Spielerinnen und Spieler zugrunde legen, um alle online Casinoangebote effektiv zu kontrollieren. Nicht “ob” reguliert werden soll ist also die Frage, sondern “wie”.
Gemeinsam Lösungen erarbeiten
Der Verband wird im Dialog mit Politik, Gesellschaft und Medien Vorschläge für eine moderne Glücksspielregulierung erarbeiten und dabei auch digitale Lösungen für Spielerschutz in den Mittelpunkt stellen. Die digitale Weiterentwicklung in Deutschland und aufklärende Informationsarbeit zu den Themen online Casinos im Allgemeinen, Marktkanalisierung sowie dem Spieler- und Jugendschutz stehen im Fokus der Verbandsarbeit.
Dr. Dirk Quermann, Präsident des DOCV: “Die derzeitige Rechtsunsicherheit im Markt ist für Politik, Verbraucher und Anbieter gleichermaßen unbefriedigend. Die bestehende Regelung im Glücksspielstaatsvertrag begünstigt alleine den Schwarzmarkt und benachteiligt die seriösen Anbieter. Leittragende sind dabei vor allem auch die Verbraucherinnen und Verbraucher. Daher lautet unser Ziel, gemeinsam mit der Politik, klar definierte Regeln für einen fairen Wettbewerb und effektiven Verbraucherschutz im digitalen Zeitalter festzulegen.”
Realitäten des digitalen Marktes anerkennen
Aus Sicht des DOCV ist eine grundlegende Novellierung des GlüStV unter Maßgabe der Normen der europäischen Verträge und der höchstrichterlichen Rechtsprechung des EuGH unausweichlich. Der derzeitige GlüStV ist rechtlich entkernt und die Bundesländer können wesentliche Regeln nicht durchsetzen. Die Folge ist ein rechtliches Vakuum von dem ein zunehmender Schwarzmarkt profitiert.
Im Zuge der Neuregulierung tritt der DOCV für eine geordnete Marktöffnung und Lizenzierung von online Casinoanbietern nach qualitativen Kriterien ein. Der Verband setzt damit auf eine strikte Trennung zwischen seriösen Anbietern mit verlässlichen Schutzstandards und einem unkontrollierten Schwarzmarkt. Verbraucherschutz im Internet kann nur gelingen, wenn eine Kanalisierung hin zu den seriösen Angeboten und Anbietern staatfindet und Spieler aus dem Schwarzmarkt geholt werden. Dabei sind alle Mitgliedsunternehmen bereit, sich an der Gestaltung einer tragfähigen Regelung in Deutschland zu beteiligen und sich Lizenzbedingungen in Deutschland zu unterwerfen.
“Der Markt für Casinospiele im Internet existiert. Diese Entwicklung der Digitalisierung lässt sich weder negieren noch umkehren. Will der Gesetzgeber die Verbraucherinnen und Verbraucher im Netz schützen, muss er auch die Realitäten der digitalen und vernetzten Welt anerkennen und den Markt in geordnete Bahnen lenken”, fordert Präsident Dr. Dirk Quermann. “Denn ausschließlich seriöse Anbieter garantieren die entsprechenden Schutz- und Präventionsmaßnahmen und können die Gewähr für einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren Angeboten bieten.”
Lizenziert und verlässlich
Die Gründungsmitglieder des DOCV sind bet-at-home.com, edict egaming, Mr. Green, OnlineCasino Deutschland, Prima Networks, Red Rhino, Tipico und William Hill. Alle acht Verbandsmitglieder verfügen über gültige glücksspielrechtliche Erlaubnisse und Lizenzen in Deutschland oder Europa und entrichten die damit einhergehenden Steuern. Sie haben sich einer strengen behördlichen Zulässigkeitsprüfung in den jeweiligen Jurisdiktionen unterzogen und erfüllen alle mit ihren Lizenzen verbundenen Auflagen und Spielerschutzvorschriften.